Als ich im Dezember 2019 meinen Blogartikel geschrieben habe, war meine Hoffnung, im neuen Jahr mit mehr Stabilität und Leichtigkeit durch das Jahr zu gehen, mit einer vollen Schale. Dann kam die Corona Krise mit Covid-19…

Diese Zeit stellt mich und sicherlich auch Sie vor neue Herausforderungen. In den letzten Wochen war und bin ich stets damit beschäftigt, Informationen über Neuigkeiten für Unternehmer*innen und Angestellte zu bündeln sowie am Telefon viele Fragen zu beantworten, was und wie gefördert wird. Dabei entstehen bei mir und meiner Kundschaft sowohl eine Welle der Wut als auch der Eindruck, als Solo-Selbständige nur die Wirtschaft zweiter Klasse zu sein.

Versprochene Hilfsmaßnahmen wie die Soforthilfe gehen an der Lebensrealität von Solo-Selbständigen vorbei; jedenfalls solange, wie kein Lebensunterhalt mitgerechnet werden darf. Betrüger betreiben Datenmissbrauch und greifen Fördergelder ab. Mit der Konsequenz, dass z.B. die 100% Beratungsförderung der Bafa eingestellt wurde. Auch weil es mehr Anträge gibt als Fördermittel zur Verfügung stehen.

Also, was sagt uns das?

Jede und jeder ist auf sich gestellt, mit der Krise umzugehen! Unsicherheit, Existenzangst bis hin zur Verzweiflung machen sich breit. Die Situation ist und bleibt wie unter einem Brennglas: ein Auf und Ab an unterschiedlichen Gefühlen und Stimmungen bestimmt das Verhalten. Viele Missstände sind noch deutlicher, als sie es bis dato schon waren. Auf der emotionalen Ebene werden bei den meisten Menschen alte Grundmuster aktiviert: Wie gehe ich mit Angst um? Wie verhalte ich mich, wenn ich mich nicht sicher fühle? Wie gehe ich mit dem Leben und dem Tod um?

Ich stelle drei Typen von Reaktionen fest:

  • „Über-Aktivität“ – mit Leistung und Schnelligkeit nach vorne preschen, Digitalisierung vorantreiben, Webinare buchen, Ziele neu definieren, Angebote und Dienstleistungen überarbeiten, Kreativität ausleben…
  • „Schockstarre“ – bewegungslos verharren, mit der Hoffnung, dass die Krise schnell vorbei geht und möglichst in der eigenen Routine nichts verändern.
  • „Fels in der Brandung“ – positiv denkende Menschen, die stets das volle Glas betrachten und wissen, dass jeder Rezession ein Aufschwung folgt. Sie suchen nach Lösungen und bewahren Gelassenheit.

Und welche Gefühlslagen geraten in den Zeiten der Krise bei Ihnen in Wallung? Sind Sie genervt? Wütend? Ängstlich? Lustlos? Unmotiviert?

Für mich kann ich sagen, es gibt gute und schlechte Tage mit allen Variationen der Gefühle. Vielleicht hat sich für Sie im Außen gar nicht viel geändert. Auch wenn Sie denken, alles ist okay, bleibt eines gewiss: Nichts ist sicherer als die Veränderung.

Was gibt Ihnen Sicherheit in dieser Zeit?

  • Raus aus der Stagnation in die Bewegung

Aus der Resilienzforschung ist bekannt, dass Menschen, die Krisen annehmen können, einen leichteren Umgang damit haben. Die Akzeptanz der Situation und das Aufgeben des Widerstands gegen die Veränderung setzen neue Kräfte frei. Damit entsteht Energie, um handlungsfähig zu sein und zu bleiben.

Fokussieren Sie sich auf das Aktuelle. Was können Sie heute tun?

  • Selbstbewusstsein stärken

Machen Sie sich bewusst, welche Krisen Sie in Ihrem Leben  bereits bewältigt haben. Die Fähigkeiten und Eigenschaften, die Sie dabei entwickelt haben, stehen Ihnen auch jetzt zur Verfügung. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken.

  • Was können Sie besonders gut?
  • Für welche Kundschaft wollen Sie tätig sein?
  • Für wen bringt Ihre Arbeit einen Gewinn?

Mit den Antworten auf diese Fragen können Sie gut Ihre Perspektiven entwickeln.

  • Verantwortung übernehmen

Sie sind verantwortlich für Ihr Denken und Handeln. Stärken Sie Ihr Immunsystem durch das, was Ihnen Freude bereitet: Gehen Sie in die Natur, erfreuen Sie sich an den kleinen Dingen des Alltags. Sorgen Sie für regelmäßigen Schlaf und Entspannung sowie für körperliche Bewegung. Achten Sie darauf, mindestens einmal pro Tag herzhaft zu lachen.

In Zeiten des Kontaktverbots ist das Wichtigste, den Kontakt zu sich selbst zu behalten. Ganz gleich, ob Sie dafür Stille brauchen oder eher in Bewegung sein wollen, entwickeln Sie (neue) Rituale für sich in Ihrem Alltag. Nutzen Sie die Zeit der Entschleunigung zur Erholung und zum Nach-Denken. Verantwortung übernehmen heißt für mich auch, zurückzukehren zur Einfachheit. Das Prinzip „höher, weiter, schneller“ funktioniert nicht mehr. Entscheiden Sie selbst, wo Sie Ihre Prioritäten setzen, ob Qualität oder Quantität Ihr Fokus ist.

  • Beziehungen pflegen

Zurzeit ist die große Herausforderung, in anderthalb Metern Abstand, sich verbunden zu fühlen. Der persönliche Kontakt erhält eine ganz neue Wertschätzung, weil er eben nicht mehr selbstverständlich ist. Damit ist unser soziales Netzwerk wichtiger denn je!

Vielleicht geht es Ihnen wie mir und Sie greifen wieder öfter zum Telefon, statt E-Mails oder Nachrichten hin- und herzuschicken. Sie können sich auch fragen, wer braucht Sie vielleicht gerade jetzt zum Zuhören oder Austauschen. Oder: Wen brauchen Sie?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung anzubieten für die Menschen, die gerade in den pflegenden oder beratenden Berufen Enormes leisten. Vielleicht möchten Sie diesen Menschen Ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Hier zum Beispiel: https://www.unserohr.de/

  • Im Hier und Jetzt sein

Der Blick in die Zukunft sowie Planung für die Zukunft ist aktuell schwer oder nicht möglich. Dieser Blick fordert uns heraus, im Hier und Jetzt zu leben. Ihr lösungsorientiertes Handeln ist gefragt: Was brauchen Sie jetzt? Beginnen Sie mit dem, was möglich ist.

Zwei Fragen sind mir in dieser Zeit begegnet, die ich gerne mit Ihnen teile:

  1. Was ist das überraschendste Geschenk in dieser Krise?
  2. Was haben Sie gelernt, was Sie auch nach der Krise noch anwenden und fortführen werden?

Perspektiven entwickeln (Bild: chesterf via depositphotos, CC0, no changes)Mein Geschenk in dieser Zeit ist die Stille in der Großstadt und der klare blaue Himmel. Zum zweiten Punkt: Ich habe zum einen meine ersten Online-Workshops gegeben, die ich gerne fortsetzen und zum anderen bin ich jeden Tag ins Büro geradelt. Bei gutem Wetter behalte ich das gerne bei.

Ein kurzes (Zwischen-) Fazit

Abschließend steht für mich die Überlegung im Raum „Was ist wirklich wichtig?“ Denken Sie größer als nur „ICH“ und sorgen Sie für Verbundenheit in dieser fragilen und volatilen Zeit. Ich biete Ihnen gerne meine Unterstützung an, um gut durch diese Krise zu kommen, rufen Sie mich an unter 0211 933 71 848.

Herzliche Grüße aus Düsseldorf-Oberbilk
Ihre Petra Welz

(Bildquelle: chesterf via depositphotos, CC0, keine Änderung – no changes)