Das Jahr neigt sich dem Ende – traditionell die Gelegenheit für Rückblick und Vorausschau. Heute nehme ich hier im Blog eine sehr persönliche Perspektive ein. Was tun in schwierigen Zeiten?

Mein Jahr war gefüllt mit interessanten Aufträgen und gleichzeitig geprägt durch den Verlust von zwei geliebten Menschen sowie der Krebserkrankung meiner Mutter. Und alles passierte gleichzeitig bzw. zeitnah, Begleitung im Leben und im Sterben.

Die größte Herausforderung für mich? Wie schaffe ich es, in Balance zu bleiben. Diese Erfahrung hat in mir sehr stark das BewusstSein geschärft, dass wir nackt geboren werden und so auch diese Erde wieder verlassen.

Im Griff.

Ob Krankheit, Verlust oder die notwendige Unterstützung der pflegebedürftigen Angehörigen, diese Ereignisse sind nicht vorauszusehen und damit auch nicht planbar. Auch wenn mein Artikel zum Zeit- und Selbstmanagement gute Hinweise enthält – es gibt Momente, die hast Du nicht im Griff, das Leben hat Dich im Griff.

In diesen Situationen geht es für mich um die Reduktion auf das Wesentliche. Ohne dass es platt klingen soll, war für mich das Wesentliche, das mich in allen meinen Entscheidungen geleitet hat: die Liebe. An der Seite meiner Partnerin zu sein, zu lachen und zu weinen, zu trösten, Zeit zum Reden und schweigen zu haben. Termine zu verschieben und auch abzusagen, weil es gerade wichtiger war, am Krankenbett zu sein.

Verständnis und Zuspruch.

Ich habe sehr viel Verständnis und auch Zuspruch meiner Kund_innen erfahren, dafür bin ich sehr dankbar und möchte das an dieser Stelle noch mal wertschätzen.

Um schwierige Zeiten zu bewältigen, ist vor allem für Selbständige die Disziplin eine unverzichtbare Eigenschaft. Doch Disziplin ohne das eigene Herz zu berücksichtigen, laugt aus und führt meiner Ansicht nach zum Burnout. Deswegen möchte ich zum Jahresabschluss, wo alle auf das „Fest der Liebe“ hinsteuern, die LIEBE anders beleuchten.

Dazu zählt für mich, liebevoll im Umgang mit den geliebten Menschen zu sein, genauso wie mit sich selbst liebevoll zu sein. Das ist nicht immer so leicht in Balance zu bringen. In herausfordernden Zeiten bleibt immer etwas auf der Strecke.

So habe ich in den vergangenen Monaten sehr wenig Zeit für meine Freundinnen gehabt und mich oft für Rückzug und das Alleinsein entschieden statt für Kontakt. Beide Bedürfnisse haben ihre Berechtigung.

Liebe-voll.

Liebevoll mit sich selbst zu sein, heißt auch

  • liebevoll mit den eigenen Schwächen umzugehen
  • die eigene Leistung wertzuschätzen
  • sich selbst zu verwöhnen mit schönen Erlebnissen, Einladungen zum Essen, zu reisen…
  • achtsam zu sein für die kleinen Dinge im Alltag
  • Zeiten des Alleinseins zu gestalten
  • sich selbst zu hinterfragen: „Möchte ich das so?“

Denken Sie darüber nach: Was macht Sie zufrieden?

Im Yin Yoga hat meine Yogalehrerin häufig mit dem Bild der Wasserschale gearbeitet. Körperlich ist diese Schale im Becken, unserem Kraftzentrum, verortet. Es geht darum, symbolisch diese Schale immer wieder zu füllen, den Ausgleich zu finden zwischen Geben und Nehmen.

In schwierigen Zeiten ist schnell der Boden der Schale erreicht. Sorgen Sie rechtzeitig für das Füllen Ihrer Schale!

Schale auffüllen (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Garten Melanie Unterberg)

Sorgen Sie für Zeiten der Kreativität, egal ob Sie malen, stricken, fotografieren oder kochen. Genießen Sie die Momente des Unbeschwertseins und der Leichtigkeit in der Bewegung, im Tanz, im Lachen und in der Stille. So oder auch anders, mit den Dingen, die Sie erfreuen.

Ich wünsche mir und Ihnen, das neue Jahr mit voller Schale zu starten.

Wir sehen uns.

Herzliche Grüße aus Düsseldorf-Oberbilk,
Ihre Petra Welz

(Bildquellen: AntonMatyukhaBO | depositphotos.com, CC0 – no changes, keine Änderungen; mit freundlicher Genehmigung Garten Melanie Unterberg)