Sie kennen das: Sie sind bereits selbständig, Ihre Praxis, das Atelier beziehungsweise Ihre Angebote haben einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Doch irgendwas fehlt? Sie suchen nach Klarheit, um Ihre Selbständigkeit weiter zu entwickeln. Dieser Blogartikel dreht sich um das zentrale Thema Unternehmensführung mit dem Schlüsselaspekt der gründlichen Analyse Ihrer Zielgruppe und hält eine Art Maßnahmen-Katalog parat.

Selbstständigkeit – ganz gleich, ob in Voll- oder Teilzeit oder im Übergang: Als selbstständige Frauen, die ihr eigenes Business leiten, ist es entscheidend, die richtigen Stellschrauben im Blick zu haben, um erfolgreich zu sein. Vielleicht stehen Sie auch an der Schwelle von der Teilzeit Selbständigkeit in die Vollzeitselbständigkeit zu wechseln. Dann brauchen Sie Ziele und Planung. Richten Sie den Blick auf sich als Unternehmer*in und Ihr Geschäft, um sich neu auszurichten. Denn: Ihren Erfolg definieren Sie selbst.

Stellschrauben für Ihre Unternehmensführung – die Analyse

Sie und die Zielgruppe – ein Maßnahmen-und-Analyse-Katalog

Widmen für uns zunächst Ihnen und Ihrer Zielgruppe. Die Klarheit, mit welcher Zielgruppe (oder auch mehrere) Sie arbeiten möchten, entscheidet darüber, welche Marketinginstrumente für Sie ganz individuell zielführend sind. Sie aktualisieren, welche Maßnahmen weiterhin Sinn machen.

Kümmern wir uns also jetzt um den Baustein der Analyse der Zielgruppe und schauen, welche Maßnahmen und Angebote es geben kann, für die Zielgruppe sichtbar zu sein und diese korrekt und erfolgreich zu adressieren.

Das stationäre Geschäft – analoge Maßnahmen

…für Sie mit einem überwiegenden stationärem bzw. Offline-Geschäft:

  • Teilnahme an lokalen Messen und Veranstaltungen, um persönlich präsent zu sein.
  • Flyer, Broschüren und gedruckte Werbematerialien in relevanten Geschäften, in Arztpraxen oder sozialen Einrichtungen auslegen.
  • Kooperationen mit lokalen Zeitungen oder Radiosendern, um Anzeigen oder Werbebeiträge zu schalten.
  • Mundpropaganda gezielt fördern, indem Sie bestehende Kunden zur Weiterempfehlung ermutigen.

Das Schöne an dieser Liste ist, auch für eine andere Ausrichtung in Ihrem Business sind bereits Punkte dabei.

H2 Digitale Erreichbarkeit für und durch Ihre Kundschaft

Sie haben eine Kundschaft, die auch digital angesprochen werden kann? Die Frage ist natürlich: Sind wir das nicht eigentlich alle…?! Schließlich haben wir unseren fast liebsten Begleiter, das Smartphone, immer dabei. An diesen Aktionen kommen wir deswegen gar nicht so richtig vorbei:

  • Erstellung einer professionellen Website, die auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zugeschnitten ist. Es muss nicht immer die dynamische Webseite mit wöchentlich neuen Blogartikeln sein – etwas mehr als eine digitale Visitenkarte ist dennoch sehr einfach umzusetzen.
  • Aktive Präsenz in sozialen Medien, die von Ihrer Zielgruppe genutzt werden. Gehen Sie dorthin, wo Ihre Kundschaft Sie erwartet und gewähren Sie Einblicke in Ihre Persönlichkeit UND Ihre Expertise.
  • Content-Marketing durch Blogbeiträge, Videos oder Podcasts, um relevante Informationen bereitzustellen. Okay, zugegeben – das ist schon eher etwas für Fortgeschrittene. Nichtsdestotrotz können Sie auch mit knappen Bordmitteln einen YouTube-Kanal pflegen. Zum Beispiel.
  • Online-Werbung, z.B. über Anzeigen bei Google oder in Social Media wie Facebook, Instagram oder LinkedIn, um gezielt digitale Nutzer anzusprechen.
  • Email-Marketing-Kampagnen und Newsletter, um regelmäßigen Kontakt zu Interessent*innen und Kund*innen aufrechtzuerhalten.

Auch ich merke, es ist zuweilen einfacher als gedacht. Ein Newsletter beispielsweise ist easy – haben Sie schon meinen Klartext auf der Startseite abonniert?

Haben Sie ein belastbares Netzwerk?

Obwohl ich hier ganz klar eigentlich nicht von Belastung sprechen möchte, wenn Sie auf Ihre Kontakte zugehen. An diesen Stellschrauben drehen Sie für unternehmerischen Fokus, um Ihr Angebot publik zu machen. Schließlich braucht es Menschen, die außerhalb der Zielgruppe(n) von Ihnen wissen:

  • Networking-Veranstaltungen besuchen und aktiv Kontakte knüpfen.
  • Social Media befragen und bei LinkedIn, Facebook, Instagram oder X (ehemals Twitter) berufliche Kontakte pflegen – und neue knüpfen.
  • Regelmäßige Newsletter oder Updates an Ihr berufliches Netzwerk senden. Legen Sie sich einen internen Verteiler für Ihre wichtigsten Kolleg*innen an und schreiben Sie diese von Zeit zu Zeit persönlich an.
  • Persönliche Empfehlungsprogramme einführen, um bestehende Kunden zur Weiterempfehlung zu motivieren. Wie wäre es mal damit?
  • Webinare oder Seminare organisieren, um Wissen zu teilen und Ihr Netzwerk zu erweitern.

Sie wissen ja: Netzwerk schadet nur der, die es nicht hat.

Der lokale Bezug – das direkte Umfeld ist auch digital.

Meine Kundschaft aus der Sozialwirtschaft und aus der Gesundheitswirtschaft ist vielfältig. Ja, da sind echte Menschen am Werk – mit der Arbeit am Menschen. Ihnen allen gemein ist, dass sie medial affin sind und Informationen aufnehmen. Ich bin mir sicher, dass Sie dieses „System“ auch auf sich übertragen können.

Auch wenn bei Ihnen vor der Haustüre Einrichtungen wie das Schwarze Brett im Supermarkt, der Stadtteiltreff, die VHS, der Augen- oder Kinderarzt durchaus Möglichkeiten zur Auslage von Flyern bieten, es gibt kostengünstige Optionen, um bei Ihrer Zielgruppe sichtbar zu sein:

  • Lokale Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Ihre Homepage, um in den lokalen Suchergebnissen besser sichtbar zu sein.
  • Einträge in lokale Branchenverzeichnisse und Online-Karten wie Google Maps optimieren. Das Unternehmensprofil beim Suchmaschinengiganten ist wirklich schnell eingerichtet.
  • Gezielte Werbung in lokalen Medien und Zeitungen schalten. Die sogenannten Umsonstblättchen bieten zum Einen hohe Reichweite und redaktionelle Artikel an. Machen Sie davon für einen schmalen Euro Gebrauch, wenn sie einen lokalen Fokus haben.((( Das ist leider nicht mehr so günstig, die lassen sich Artikel bezahlen)))
  • Kooperationen mit anderen örtlichen Unternehmen eingehen, um gemeinsame Aktionen oder Rabatte anzubieten.
  • Veranstaltungen oder Workshops vor Ort organisieren, um lokale Präsenz zu zeigen. Kammern und Verbände, aber auch die Volkshochschule sind dankbare Institutionen, die ein Veranstaltungsprogramm gerne mit externen Impulsgeber*innen befüllt sehen.

Getreu dem Motto „Denke global, handle lokal“ begebe ich mich bundesweit und auch im Rheinland in den Austausch mit vernetzten Institutionen oder auch…

Multiplikatoren – egal, ob offline oder online.

Das Bild Silhouetten von Menschen aus Eisen, die mit Rost überzogen sind vor einer grünen Hecke – als Synonym die Zielgruppen-Analyse bei der Unternehmensführung (Photocredit: Petra Welz, Geld & Rosen, Düsseldorf)Als elementarer Bestandteil des nicht nur beruflichen Netzwerkes agieren im Besonderen die Multiplikatoren. Stellen Sie sich diese wie freundliche und sympathische Lautsprecher beziehungsweise Außendienst-Mitarbeiter*innen vor.

Das können Personen oder Institutionen, aber auch nicht-körperliche Aktivitäten sein:

  • Partnerschaften mit relevanten Unternehmen, die ähnliche Zielgruppen ansprechen.
  • Branchenverbände oder aktive Communities, in denen Sie als Expert*in wahrgenommen werden und Empfehlungen erhalten.
  • Gastbeiträge in relevanten Fachzeitschriften, Magazinen oder Blogs, um Ihr Fachwissen zu präsentieren. Bieten Sie sich an, um ein (anderes und) breiteres Publikum zu erreichen!
  • Teilnahme an Expertenrunden oder Diskussionsforen in Ihrer Branche, um Ihre Expertise zu demonstrieren.
  • Gezielte Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen oder Wohltätigkeitsveranstaltungen eingehen und Ihre Unterstützung öffentlich machen.
  • Ermutigen Sie Kund*innen dazu, in sozialen Medien über ihre positiven Erfahrungen mit Ihnen zu berichten und Ihre Beiträge zu teilen. So werden diese zu Markenbotschaftern.
  • Expertenauftritte in Podcasts: Suchen Sie nach Podcasts, die sich mit Ihrem Fachgebiet beschäftigen, und bieten Sie sich als Gast für Interviews an, um Ihr Wissen zu teilen und neue Hörer zu erreichen.

Persönlichkeit, Talent, Potenzial, Kompetenz und Fähigkeit

Mit die wichtigsten Bausteine Ihrer Unternehmensführung bringen Sie jedoch selbst ein. Ihre DNA, Ihre sogenannte Corporate Identity, Ihre Identität – das alles sind Sie. Das können Sie wirklich nirgendwo kaufen. Ich möchte Ihnen einige Fragen mit an die Hand geben, die Sie in einer Art internen Klausur für sich beantworten:

  • Was sind Ihre Angebote?
  • Passen diese zu Ihrer Zielgruppe?
  • Welchen Nutzen bieten Sie? Was haben Ihre Kund*innen (auf lange Sicht) von Ihnen?
  • Wofür stehen Sie, mit welchem Thema oder Begriff werden Sie assoziiert?
  • Spüren Sie eine nachlassende Nachfrage für eine bestimmte Dienstleistung oder Produkt? Entwickeln Sie weiter, oder dünnen Sie Ihr Angebot aus und machen Platz für Neues.
  • Spüren Sie eine steigende Nachfrage? Kommt Ihre Kundschaft verstärkt mit einem Thema auf Sie zu, dass Sie nicht bedienen? Dann ist das mindestens eine Überlegung wert – nehmen Sie diese Entwicklung auf.

Für die Vertiefung und (Weiter-)Entwicklung beziehungsweise den Abgleich Ihres derzeitigen Angebots empfehle ich Ihnen die Lektüre meines Artikels „Von Halt, Orientierung und Zufällen, die Sicherheit geben” hier im Blog und dort den Abschnitt zum Thema „Effectuation“.

Herzliche Grüße aus Düsseldorf-Oberbilk,
Deine und Ihre Petra Welz

(Bildquelle: eigenes Material)