Es ist Sommer – Urlaubszeit: Zeit zum Sortieren, Reflektieren und um zur Ruhe zu kommen. Gehören Sie auch zu denjenigen, die bis zur letzten Minute vor dem Urlaub noch alles abarbeiten, um zu einem aufgeräumten Schreibtisch zurückzukehren?

Kraft für Neues

Der Urlaub ist für mich die wohlverdiente Auszeit. Ich hole Luft, um Kraft für Neues zu haben oder um etwas Neues zu schaffen. Eine meiner Kundinnen bezeichnete es so: „Ich gehe jetzt mit meinen Gedanken in den Urlaub und danach sehen wir uns wieder, um zu besprechen, wie es weitergeht.“

Ein Ortswechsel, Perspektivwechsel, das Raus aus dem Alltag, gibt Raum nachzudenken, zu merken was Sie gerne fortsetzen wollen – oder was Sie ändern wollen. Der Blick geht in das weitere Jahr mit den Fragen:

  • Sind Sie zufrieden mit Ihrer beruflichen Situation?
  • Welche Ziele wollen Sie erreichen?
  • Welche Träume möchten Sie verwirklichen?
  • Wo sehen Sie sich in den nächsten drei Jahren?
  • Wie wollen Sie sich weiter entwickeln?

Egal, ob Sie angestellt oder selbstständig sind: Die Zufriedenheit mit dem, was Sie beruflich machen, ist ein wesentlicher Faktor für Ihre Gesundheit und persönliches Glück.

Der Wert von Arbeit

Beim Lesen eines Newsletters stellte sich mir neulich die Frage „Was macht Zufriedenheit im Beruf aus und was zählt eigentlich, wenn man sich beruflich entwickeln möchte?“

Der Artikel handelte von großen Wirtschaftsunternehmen, die jungen Menschen heute einen attraktiven Berufseinstieg mit sehr guten Entwicklungschancen bieten. Die Fragestellung war, warum so viele junge Menschen in Unternehmen abwandern statt ein Start-up zu gründen. Gibt es einen Zwang zur Existenzgründung? Wenn es super Bedingungen gibt in Unternehmen, warum dann nicht diese Chance wahrnehmen? Leider bieten nicht alle Branchen gute Verdienstmöglichkeiten mit Entwicklungspotenzial.
Hier geht es um Ihre beruflichen Werte: Was heißt für Sie Erfolg? Welche Werte sind Ihnen in Ihrer beruflichen Situation wichtig?

Wenn Sie Status brauchen wie ein teures Auto, eigenes Haus oder andere Luxusgüter, um sich erfolgreich zu fühlen, dann brauchen Sie das entsprechende Einkommen dafür. Das lässt sich in Berufsfeldern wie der Sozialwirtschaft oder in der Kreativ- und Gesundheitsbranche nicht so gut erwirtschaften.

Der Sinn der Arbeit

Deswegen ist bei meiner Kundschaft Erfolg verknüpft mit der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit: Es macht Spaß, andere Menschen in Ihrer Entwicklung zu begleiten; dazu beizutragen, dass durch Yoga oder Feldenkrais mehr Beweglichkeit ins Leben kommt; verzweifelten Menschen einen Weg zu zeigen, den diese alleine nicht gefunden hätten; oder Wissen zu vermitteln, um sich beruflich zu qualifizieren …

In meinen Coachings geht es um Entscheidungen: „So geht es nicht weiter. Ich muss etwas ändern.“ Dabei sind viele hin- und hergerissen zwischen der Entscheidung, in einer Anstellung zu bleiben oder sich selbstständig zu machen.

Wo liegt Ihr Entscheidungsbedarf?

Attraktiv in der Anstellung kann sein, jeden Monat ein sicheres Einkommen zu haben, Zusammengehörigkeit zu erleben, eingebunden zu sein in ein gut funktionierendes Team, die Identifikation mit dem Unternehmen und die eigene Tätigkeit als sinnhaft zu erleben. Was ich höre, ist: Überforderung, wenig gelebte Wertschätzung, Ausbremsen kreativer Ansätze bzw. Neuentwicklung in festgefahrenen Strukturen oder durch unfähige Führungskräfte. Die Ansprüche an sich selbst und Ansprüche von Außen durch Unternehmensvorgaben, Richtlinien der Geldgeber etc. steigern den Leistungsdruck, was häufig zu Erschöpfungssymptomen bis zum Burnout führt.

(Bild: „decisions #cc“ by Martin Fisch via flickr, CC BY-SA 2.0 – no changes | keine Änderungen, http://www.flickr.com/photos/marfis75/14481855815)

(Bild: „decisions #cc“ by Martin Fisch via flickr, CC BY-SA 2.0 – no changes | keine Änderungen)

Hinschauen und Entscheidung(en) treffen!

  1. Schauen Sie genau hin, was Sie aktuell stört.
  2. Was hat sich konkret für Sie verändert?
  3. Gehen Sie aktiv die Situation an und prüfen, an welchen Stellen Sie selbst etwas bewegen können, um Ihre Situation zu verbessern.
  4. Sprechen Sie mit Ihren Vorgesetzten oder mit Ihrem Team, was möglich ist, um belastende Situationen zu verbessern.

Wenn sich rausstellt, dass Sie an diesem Arbeitsplatz nichts positiv bewirken können, dann treffen Sie andere Entscheidungen. Überlegen Sie, ob Sie dort weiterhin Ihre Ziele und Werte umsetzen können oder sich völlig neu orientieren. Persönliche Einflussnahme trägt im Wesentlichen zur Zufriedenheit bei. Wer lange berufstätig ist, möchte nicht in einer völlig fremdbestimmten Arbeitssituation steckenbleiben.

Selbstbestimmung – Selbstbewusstsein – Zufriedenheit – Gesundheit

Der Weg in die Selbständigkeit ist häufig eine Entscheidung für mehr Selbstbestimmung. Der eigene Chef oder die eigene Chefin zu sein, bestimmen zu können, was und wie viel Sie arbeiten wollen, führt zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein, damit auch zu einer größeren Zufriedenheit und stabileren Gesundheit.
Sie brauchen Risikobereitschaft und den Mut, Täler zu durchschreiten. Selbständige zweifeln manchmal, ob Ihre Entscheidung richtig war, wenn es finanziell eng wird. Dann kommt es zu Überlegungen, aus finanziellen Sicherheitsgründen zurück in eine Anstellung zu gehen. Die Herausforderung für Selbständige besteht darin, das Private in das berufliche Leben zu integrieren. Da kein Chef oder Vorstand über Ihnen steht, sind Sie es letzten Endes immer selbst, die sich antreibt, was häufig dazu führt, kein Ende zu finden. Hier brauchen Sie ein stabiles soziales Umfeld durch Ihre Familie oder Freundeskreis, die Sie liebevoll daran erinnern, auch mal wieder Zeit mit Ihnen zu verbringen.

Was zählt? Zufriedenheit und Erfüllung im Berufs- und Privatleben.

Stellen Sie das Grübeln ein und trauen Sie sich, zu handeln. Maja Storch beschreibt das Geheimnis kluger Entscheidungen. Sie spricht von sogenannten „somatischen Markern“. Im Klartext heißt das: Spüren Sie hin, was für Sie stimmt oder nicht stimmt. Ihr Körper sendet dazu eindeutige Signale: Was sitzt Ihnen im Nacken, macht Ihnen Bauchschmerzen oder verschafft Ihnen einen Kloß im Hals?

Folgende Fragen leiten Sie:

  • Über welche fachlichen Fähigkeiten verfügen Sie? Was fällt Ihnen leicht?
  • Auf welche besonderen Stärken können Sie sich stützen?
  • Was konnten Sie in Ihren bisherigen Berufstätigkeiten konkret bewirken?
  • Welche beruflichen Ziele setzen Sie sich – für das nächste Jahr und für die nächsten drei Jahre?
  • Welche Werte sind Ihnen beruflich wichtig und woraus ziehen Sie Ihre Sinnhaftigkeit?

Gehen Sie einen ersten Schritt aus Ihrer Komfortzone heraus in eine neue Richtung. Eine falsche Entscheidung zu treffen ist besser, als keine zu treffen. Sie wissen es meist im Nachhinein: Keine Entscheidung bereuen Sie mehr, als die, nichts getan zu haben.

In diesem Sinne: Haben Sie Mut zu einer Entscheidung!
Ihre Petra Welz aus Düsseldorf

(Bildquelle: «decisions #cc» by Martin Fisch via flickr, CC BY-SA 2.0 – no changes | keine Änderungen)