Heute möchte ich mit meinem Social-Media-Berater Christoph Ziegler über digitale Sichtbarkeit sprechen. Er begleitet mich seit Jahren – und wir kooperieren sozusagen in beide Richtungen.

Petra Welz: Christoph, wir lernten uns vor einer gefühlten Ewigkeit kennen, als uns eine gemeinsame Kollegin aus dem Netzwerk zusammen brachte. Schnell war uns beiden klar: Wir verstehen uns.

Christoph, was ist denn eigentlich dein Tagesgeschäft? Und für wen machst du das genau?

Digitale Sichtbarkeit: warum und wofür?

Social Media Stratege Christoph Ziegler, kumulus (Bild: Daniel Schmitt)Christoph Ziegler: Ich bin Social Media Stratege und mein Credo lautet „Offline-Business online beleben“. Ich sorge für (d)eine digitale Sichtbarkeit.
Mit Kommunikations-Tipps, Life Hacks und Onlinekursen bringe ich Solopreneur_innen den Start in Social Media nahe. Ganz besonders gerne habe ich meinesgleichen, also Trainer_innen, Berater_innen und Coaches. Deren Herausforderungen und Probleme bei der Präsentation im Netz kenne ich ziemlich gut, denn auch für mich war das zu Beginn meiner Selbstständigkeit nicht einfach.

Petra: Wie meinst Du das?

Christoph: Sich im Netz zu zeigen, ist für viele ein Riesending. Ein Foto, okay. Am liebsten ganz versteckt auf der Über-mich-Seite der Homepage. Dann hört es meist schon auf. Dabei sind wir als Person es doch, die Vertrauen zu unserer Zielgruppe und Kund_innen aufbauen.

Und genau das ist lernbar. Step by Step. Über einen langen Zeitraum. Mir fällt das mittlerweile recht leicht, mich auch in Bewegtbild zu zeigen. Da passe ich mich der heutigen Zeit „einfach“ an.
Das war mit Dir ja nicht anders.

Persönlich versus privat im Netz

Petra: Stimmt, damals vor Jahr und Tag hatte ich meine Webseite und ein Xing-Profil. Bei unserem Strategietag hast du schnell die Dinge ans Tageslicht geholt, die für mich selbstverständlich sind. Eben für mich – ich hielt das für banal.

Das war eine Erkenntnis: Ich muss Dinge von mir zeigen. Persönlich, aber nicht privat. Dein kontinuierliches Anpieksen und Anstupsen tat und tut mir gut. Du hast irgendwie die Perspektive von Außen, auch wenn wir uns nun schon sehr gut kennen.

Deine Ideen für neue Formate, passende strategische Blogartikel oder auch Formulierungen auf den Punkt überraschen mich. Immer wieder. Auch wenn ich nicht alles so mache, wie du dir das ausdenkst – du öffnest meinen Kopf und zeigst Sachverstand mit anderen Blickwinkeln.

Christoph: Dankeschön! Genau das mache ich so gerne. Ich bin ein Kreativling durch und durch. Und meine andere Seite ist das strukturierte Denken. Deswegen verbringe ich sehr viel Zeit in Social Media.

Für mich – und vor allen Dingen für die anderen. Die anderen, das sind meine Kund_innen. Ich muss mir einfach alles anschauen und mich überall anmelden. Ich adaptiere neue Funktionen, Trends und Themen für mein Business. Und natürlich für das Tagesgeschäft meiner Kundinnen und Kunden. Für deren digitale Sichtbarkeit.

Ich finde besonders cool, dass uns das Netz so viele Möglichkeiten gibt. Gut, es ist auch ein Zeitfresser und selbstverständlich vertrödele ich auch mal viele Stunden mit Nichtstun. Auf den ersten Blick.

Unter dem Strich lerne ich einfach viele Features und Tools kennen. Da gibt es so einige, die uns die Arbeit ungemein erleichtern können.

Jede Menge Tools für digitale Sichtbarkeit!

Petra: Von daher freue ich mich, dass wir am 23. April 2020 einen Workshop mit dir bei mir in Düsseldorf-Oberbilk haben, wo du uns einige Tipps an die Hand gibst. Was erwartet uns denn bei „Hype, Trend oder die neue Sachlichkeit. Helferlein für Social Media.“?

Digitale Sichtbarkeit (Bild: maxxyustas via depositphotos, CC0)Christoph: Viele praktische Helferlein. So sind zum Beispiel die Bildrecherche, die Bildbearbeitung, die Identifikation von Keywords für die Suchmaschinenoptimierung ganz wichtig für die digitale Sichtbarkeit und nicht zuletzt Unverwechselbarkeit.

Aber auch ein konkreter Fahrplan für Blog, Xing, Linkedin, Facebook, Instagram & Co. lässt sich mit einfachen und vor allen Dingen auch kostenfreien Apps und Programmen leicht organisieren. Es braucht halt nur Struktur.

Petra: Das sagst Du so einfach! Wie viel Zeit muss ich denn aufwenden für die Planung meiner Posts in Social Media?

Christoph: Das hängt natürlich davon ab, wo du dich überall zeigst. Ich plädiere da für eine ganz klare Reduktion, damit das alles handhabbar bleibt und nicht wertvolle Ressourcen kostet. Mit einer Kurzanalyse bei der Kurzvorstellung beziehungsweise mittels Fragebogen im Vorfeld kann ich da gezielt auf die Teilnehmer_innen eingehen.

Ich für meinen Teil reserviere mir für meine digitale Sichtbarkeit pro Woche ungefähr drei Stunden. Inklusive Blogartikel schreiben, Bildrecherche, Redaktionsplanung und das Posten in einer Handvoll Netzwerke. Da bin ich sehr effizient und effektiv.

Natürlich ist diese Routine erarbeitet, aber – und das verspreche ich! – das können wir alle. Wenn wir den Sinn dahinter verstehen. Und genau deswegen hat der Workshop auch „Sachlichkeit“ im Titel. Schnappatmung kann niemand gebrauchen. Und ein „Du musst“ schon mal grad gar nicht.

Weniger ist mehr!

Petra: Weniger ist mehr, auch ich habe diese Reduktion für mich verinnerlicht. Wie treffe ich denn Entscheidungen, wo ich mich präsentieren möchte? Denn ich möchte gar nicht auf allen Portalen sein.

Christoph: Hierbei ist es wichtig, dass du dir deine Zielgruppen und Wunschkund_innen genau anschaust. Welches Lebensumfeld haben diese? Wo tummeln sie sich? Wo erwarten sie dich?
Du darfst auf keinen Fall zu Facebook gehen, nur weil das alle sind. Du gehst zu Facebook, wenn du, deine Expertise und deine Dienstleistung oder dein Produkt dort richtig platziert sind, weil es jemanden gibt, der das braucht. Zum Beispiel.

Hierfür gebe ich im Workshop eine Art Checkliste oder Fragenkatalog mit an die Hand.

Petra: Gut, da bin ich gespannt. Denn auch lerne ja bei deinen Workshops immer noch etwas dazu, obwohl ich bei dir ja schon einen tiefen Einblick im 1:1 bekomme. Herzlichen Dank für dieses Gespräch!

(Bildquelle: Daniel Schmitt, maxxyustas via depositphotos, CC0 – keine Änderungen, no changes)